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Malaria

 1. Globale Malaria-Situation

Mehr als jede andere Erkrankung ist Malaria der Spiegel einer sich verschlechternden Wirtschaftslage in betroffenen Ländern und ist oft der Killer Nummer 1 in tropischen Regionen.

Obwohl in den Zeiten unseres zunehmenden Ferntourismus Jahr für Jahr mehr Malariafälle auch in Industrieländern registriert werden, machen wiederholte wissenschaftlich dokumentierte Umfragen unter Ärzten und Touristen aus Deutschland, Europa und USA immer wieder entscheidende Informationsdefizite bzgl. des richtigen Umgangs mit Malaria-Prophylaxe, -Therapie und -Diagnostik deutlich. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 1000 Menschen an Malaria, wobei die Dunkelziffer deutlich darüber liegen dürfte. Alle 15 Sekunden stirbt weltweit ein Mensch an den Folgen eines Mückenstichs. Jeden kann es treffen, einen 100% Schutz gegen Malaria gibt es nicht. Daher gilt für jeden Reisenden die Devise: Informieren sie sich umfassend und kritisch bei mehreren Quellen.

So glauben immer noch mehr als die Hälfte meiner Patienten, bei denen ich eine reisemedizinische Beratung durchführe einige "Gerüchte" über Malaria: z.B. "Malaria sei unheilbar". Einmal Malaria zu haben, heißt ganz sicher nicht, Malaria für den Rest seines Lebens zu behalten!

Merke:

I. Malaria ist heilbar; entscheidend ist die frühe Diagnose der Erkrankung.

II. Das Malariarisiko kann von Region zu Region, sogar von Dorf zu Dorf ganz unterschiedlich sein.

III. Die Vorsorgemassnahmen können sehr verschieden sein. Es gibt selten nur eine einzige richtige Empfehlung.

VI. Bilden sie sich ihre eigene Meinung. Der beratende Arzt kann ihnen Informationen liefern, die Entscheidung bzgl. des Vorgehens wird er ihnen jedoch nicht abnehmen können.

Was sie vor der Reise unbedingt wissen müssen:

I. Ist ihr Reisegebiet ein "hoch- oder niedrig-Risikogebiet" während ihres Reisetermins. Bestimmen sie ihren Malaria-Risiko Index (siehe Punkt 4)!

II. Gehören sie zum besonders gefährdeten Personenkreis (z.B. Abenteuerreisende, Kinder, Schwangere, Ältere etc.)

III. Ist Prophylaxe überhaupt erforderlich oder können sie unter Umständen darauf verzichten

IV. Welche Nebenwirkungen werden bei Malariamedikamenten beschrieben. Bestehen ihrerseits gesundheitliche Einwände gegen die vorsorgliche Einnahme von Malariamedikamenten

V. Ist die Mitnahme eines Notfallmedikamentes ggf. sinnvoll

VI. Ist die Mitnahme eines Malariatests zur Selbstdiagnose ggf. sinnvoll

2. Malaria tropica

Die Malaria ist in vielen tropischen Ländern noch immer ein ernstes, in einigen Regionen sogar zunehmendes Problem. Es gibt vier verschiedene Malariaarten. Die gefährlichste Malaria ist die, die durch den Erreger Plasmodium falciparum hervorgerufen wird. Diese sogenannte "Malaria tropica" ist fast ausschließlich für die Todesfälle verantwortlich und stellt den Hauptanteil der in Industrieländer importierten Malariaerkrankungen dar.

Die Malariavorbeugung besteht aus der Vermeidung von Moskitostichen und ggf. vorbeugenden oder therapeutischen Einnahme von Malaria-Medikamenten. Gegen jedes zur Verfügung stehende Antimalariamittel gibt es bereits Resistenzen, insbesondere bei Plasmodium falciparum. Dennoch kann eine Chemoprophylaxe auch in Gebieten mit Multiresistenz das Risiko einer Malaria wesentlich verringern. Daher kommt die ausschließliche Mitnahme eines Malariamittels zur Selbstbehandlung für den Bedarfsfall (Standby-Therapie) nur in Betracht bei kurzfristiger Malariaexposition für wenige Tage, bei Reisen in Gebiete mit sehr geringem Malariarisiko und bei bekannter Unverträglichkeit einer Malariaprophylaxe.

Eine individuelle Abwägung sollte immer mit Hilfe des beratenden Arztes erfolgen.

3. Malariasymptome

Die Krankheit beginnt meist mit Kopf-Rücken- und Gliederschmerzen, leichtem bis hohem Fieber, Schwitzen, Frösteln, Übelkeit, Erbrechen und leichten Durchfällen.

Keines dieser Symptome muß vorhanden oder besonders ausgeprägt bei einer beginnenden Malaria sein.

Mit zunehmender Krankheitsdauer steigt die Intensität der Symptome, eine zunehmende Verschlechterung des Allgemeinzustandes wird beobachtet. Hinzu kommen Angst und Verwirrtheitszustände. Das Fieber ist unregelmäßig!

4. Die schnellen Antworten auf ihre wichtigsten Fragen

  • ·        Wo erhalte ich Informationen bzgl. meines individuellen Malariarisikos?

Bei niedergelassenen Tropenmedizinern oder entsprechenden Beratungsinstituten.

  • ·        Welche Faktoren bestimmen mein individuelles Malariarisiko?

Reiseziel, Reisedauer, Reiseart, Alter, Einnahme von Medikamenten, Vorerkrankungen, Schwangerschaft, geplante Aktivitäten, geplante Vorsorgemaßnahmen. (Siehe auch Hauptpunkt Risiko - Berechnung des Malariarisiko-Index nach Hess)

  • ·        Was ist Malaria?

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch Malaria-Parasiten, sog. Plasmodien, hervorgerufen wird.

  • ·        Wo gibt es Malaria?

In vielen warmen Ländern der Tropen und Subtropen.

  • ·        Wie bekommt man Malaria?

Durch den Stich einer infizierten Mücke. Seltener ist die Übertragung durch Bluttransfusionen. Ein einziger Stich kann ausreichen um sich zu infizieren.

  • ·        Ist Malaria ansteckend?

Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist außer über Blutkontakt nicht möglich.

  • ·        Kann man an Malaria sterben?

Ja, insbesondere an der Malaria tropica, einer der 3 Formen der Malaria.

  • ·        Wie oft kann man Malaria bekommen?

Da sich nur eine schwache Immunität ausbildet kann man öfter an Malaria erkranken.

Von Neuerkrankungen zu unterscheiden ist ein Malaria-Rückfall bei nicht völlig ausgeheilter Malaria. Dies ist prinzipiell möglich bei allen Malariaformen, jedoch häufiger bei der Malaria tertiana und quartana, den nicht-tödlichen Verlaufsformen dieser Erkrankung. Rückfälle später als 3 Monate nach der Ersterkrankung sind eine Rarität bei M.tropica.

  • ·        Ist Malaria völlig heilbar?

Ja, jede Malaria ist heilbar bei rechtzeitiger Diagnose. Auch Rückfälle der M.tertiana und quartana können zur Ausheilung gebracht werden. Entscheidend ist dabei, daß auch die in der Leber und ggf. anderen Organen (bei M. quartana) “schlafenden” Parasiten mitbehandelt werden. Bei der M.tropica ist besonders der frühe Zeitpunkt der Diagnosestellung entscheidend für die Prognose und den Verlauf der Erkrankung.

  • ·        Wie kann ich mich gegen Malaria schützen?

Durch Expositionsprophylaxe, d.h. Schutz vor Moskitostichen, sowie durch medikamentöse Prophylaxe, d.h. Einnahme von Medikamenten gegen Malaria. Die medikamentöse Prophylaxe verhindert zwar nicht das Eindringen der Parasiten in die Blutbahn, verhindert jedoch die Vermehrung und Ausbreitung des Erregers und damit den Ausbruch der Erkrankung. Es sind jedoch gegen alle verfügbaren Malariamedikamente resistente Malaria-Erreger bekannt.

  • ·        Ist dieser Schutz hundertprozentig?

Nein; Keine Methode verhindert 100%-ig eine Malariaerkrankung. Insbesondere die medikamentöse Prophylaxe ist in vielen Gebieten schwächer in ihrer Wirksamkeit geworden, da die Parasiten gegen die Wirkstoffe resistent geworden sind. Dazu kommen eine Vielzahl von Faktoren, die die Wirkung der Medikamente beeinflußen können, z.B. daß die Einnahme einer Tablette vergessen wurde, daß die Aufnahme des Wirkstoffes aus dem Darm z.B. wegen in warmen Ländern häufigem Durchfall ungenügend war u.v.a.

  • ·        Gibt es eine Impfung gegen Malaria?

Es gibt einige experimentelle noch nicht für die Öffentlichkeit zugelassene Impfstoffe. Keiner von ihnen konnte bisher überzeugen.

  • ·        Haben die Medikamente gegen Malaria Nebenwirkungen?

Ja, alle Malariamittel haben ausgeprägte z.T. schwerwiegende Nebenwirkungen. So gibt es neben häufigen Unverträglichkeiten seitens des Magen-Darms, auch neuropsychiatrische und zentralnervöse Störungen, wie Alpträume, Koordinationsprobleme (Vorsicht Taucher und Sportler!), Depressionen, bis hin zu Psychosen. Daneben sind Lichtunverträglichkeit und Hauterscheinungen bekannt (Vorsicht bei Sonne!). Sogar Todesfälle sind berichtet aufgrund arrhythmogener Wirkungen auf das Herz bei bestimmten Vorerkrankungen.

Eine ungerechtfertigte Einnahme dieser Medikamente sollte unbedingt vermieden werden.

  • ·        Warum muß Prophylaxe nach der Reise fortgesetzt werden?

Weil eine Infektion auch noch nach mehreren Wochen ausbrechen kann. Selbst eine vierwöchige Fortsetzung der Malariaprophylaxe nach Verlassen des Malariagebietes ist kein sicherer Schutz gegen eine ggf. noch spätere Manifestation der Erkrankung.

  • ·        Hat eine Erkankung mit Malaria Spätfolgen?

I.d.R. gibt es nach der Ausheilung einer Malaria keinerlei Spätfolgen.

  • ·        Wieviele Arten von Malaria gibt es?

Es gibt drei Formen der Malaria, die durch 4! unterschiedliche Erreger hervorgerufen werden: M.tropica, M.tertiana, M.quartana;

M.tropica ist die gefährlichste und kann zum Tode führen. M.tertiana und quartana haben selten tödlichen Ausgang, können aber rezidivieren, z.T. noch nach Jahren.

  • ·        Wieviele Urlauber erkranken an Malaria?

Pro Jahr werden etwa 1000 Malariafälle in Deutschland registriert. Die nicht gemeldete Dunkelziffer dürfte deutlich darüber liegen. Insgesamt werden ca. 10.000 Malariaerkankungen pro Jahr bei Reiserückkehrern festgestellt. Das Risiko ist im tropischen Afrika am höchsten.

  • ·        Wieviele Urlauber sterben an Malaria?

Im letzten Jahr waren es in Deutschland etwa 20 Patienten, die an Malaria verstarben. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich relativ schlecht.

  • ·        Wer ist besonders gefährdet?

Reisende in Hochrisikogebiete ohne Prophylaxe, Reisende , die sich mit Prophylaxe in falscher Sicherheit wiegen, Kinder und Schwangere, sowie ältere Reisende;

Reiserückkehrer, die bei Symptomen, auch Wochen nach der Reise, dem Arzt nichts von ihrer Tropenreise erzählen.

  • ·        Wie verhält man sich um das Risiko zu verringern?

Vor der Reise sollte ein Arzt für Tropenmedizin konsultiert werden.

Genauso wichtig ist jedoch auch nach der Reise bei jeglichen Symptomen auch mehrere Wochen nach der Rückkehr den Arzt unverzüglich aufzusuchen.

  • ·        Wozu ein Notfallmedikament?
  • ·        Ist es denn nicht zu spät wenn ich Malaria habe?

Ein Notfallmedikament ist zur sogenannten Stand-by-Therapie geeignet. D.h. erst wenn man Symptome hat , die auf eine Malaria hindeuten, nehme ich Malariatabletten in therapeutischer Dosierung. Es ist natürlich bei rascher Erkennung von Symptomen nie zu spät für eine Therapie.

  • ·        Wie erkenne ich, daß ich Malaria habe?

Unterwegs, auf Safari etc, ist die Diagnose bisher nicht so einfach zu stellen. Konsultiert man fiebergeschüttelt einen einheimischen Arzt in einem Malariagebiet, wird dieser mit größter Wahrscheinlichkeit eine Malaria feststellen, oft ohne sich ihr Blut wirklich anzuschauen - Nicht selten eine Fehldiagnose! In malariafreien Gebieten dagegen wird eine Malaria oft übersehen da der Arzt nicht mit ihrer Reisefreudigkeit rechnet.

Seit kurzem jedoch gibt es den MalaQuick, Malariatest zur Selbstdiagnose für Reisende. Dieser Test weisst schon im Frühstadium einer Erkrankung die gefährlichste Malaria tropica nach.

  • ·        Wofür sollte ich den MalaQuick einsetzen?

Der MalaQuick ist geeignet zur Selbstdiagnose einer Malaria tropica auf Reisen oder zur problemlosen, einfachen Ausschlußdiagnostik bei Reiserückkehrern in der Arztpraxis. Der Test reagiert schon im Frühstadium einer Erkrankung, selbst bei niedrigen Parasitenkonzentrationen (0.002‰) unabhängig vom Fieberstadium, und ist hochspezifisch für die gefährlichste Malariaspezies: P.falciparum. Gerade diese Malaria bedarf der sofortigen Diagnose und Therapie, da sie schon nach wenigen Tagen tödlich enden kann.

Bei rechtzeitiger Erkennung ist jedoch jede Malaria heilbar!

  • ·        Wann soll man den MalaQuick einsetzen?

Der Test sollte unverzüglich angewendet werden bei allen während oder nach einer Tropenreise auftretenden ungeklärten Krankheitserscheinungen, jedoch frühestens 7 Tage nach dem Betreten eines Malariagebietes (die Inkubationszeit der Malaria tropica ist mindestens 7 Tage). Die Untersuchung kann unabhängig vom Temperaturverlauf erfolgen, also auch im fieberfreien Intervall.

 

Der Test ist ideal:

Für Reisende zur Selbstdiagnose vor einer Malaria-Selbstbehandlung (sog. Standby-Therapie).

In Notfallsituationen in abgelegenen Malaria- und nicht-Malaria-Regionen (Reiserückkehrer!).

Für Reisende mit Symptomen trotz Malaria-Chemoprophylaxe in Multiresistenz-Gebieten, bei möglichem Versagen der Prophylaxe.

Für Mediziner und Nicht-Mediziner ohne spezielle Ausbildung und Ausstattung für Tropenmedizin.

Zur frühen Erkennung niedriger Parasitenkonzentrationen ( 10 Parasiten/µl Blut) und frischer Infektionen, ggf. bei noch negativer mikroskopischer Resultate (z.B. bei Patienten mit supprimierter Parasitämie durch Malaria-Prophylaxe).

Als rascher Bestätigungstest direkt am Krankenbett vor einer Malaria-Therapie.

Als Bestätigungstest bei erfolgter mikroskopischer Malaria-Diagnose.

 

Der Artikel ist aus dem Internet (http://med-diagnostics.com/)

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